Kultur und Personalität

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978-3-937231-98-3
Karl-Heinz Wollscheid Kultur und Personalität Die Wechselbeziehung zwischen objektiver und subjektiver Kultur auf dem Weg zu einer Kultur der Menschheit 2005. 100 Seiten. ISBN 3-937231-98-6. kart.Preis: 19,80 Euro. Ausgangspunkt der vorliegenden Veröffentlichung ist die Suche nach einer „Leitkultur“, wie sie auf dem Düsseldorfer Parteitag der CDU im Dezember 2004 zum Ausdruck kam. Karl-Heinz Wollscheid sieht die Diskussion über den Kulturbegriff als Chance zur Neubesinnung und leistet mit seinem Buch einen Beitrag dazu, wie man den Kulturbegriff differenzieren und präzisieren kann. Der Autor gibt Antworten auf die Fragen: Was ist Kultur? Was muss man dazu rechnen und was nicht? Gehören auch der Kult und die Sprache zur Kultur? Sollte man die Alltagskultur und die Zivilisation aus dem Kulturbegriff ausklammern? Darüber hinaus untersucht Karl-Heinz Wollscheid, worin die anthropologischen Grundlagen der Kultur bestehen, welche Wechselwirkung es gibt zwischen der Persönlichkeitsstruktur des Individuums, also der subjektiven Kultur, und der objektiven Kultur eines Volkes oder einer Volksgruppe. Wollscheid: „Die Frage nach einer Leitkultur kann nicht rückwärts auf die Vergangenheit gerichtet sein, sondern muss sich nach meiner Überzeugung am Weg zur einen Kultur der Menschheit orientieren.“ Der Autor verankert die Definition der Kultur in der Personalität der Menschen. Wollscheid: „Kultur umfasst alle Gedanken, Handlungen und Werke, in denen die Personalität des Menschen zum Ausdruck kommt und die einen Beitrag leisten zur Entfaltung der Persönlichkeit mit ihren beiden Polen der Individualität und der Sozialität.“ Die Thesen zur Kultur, die Wollscheid aus der Erörterung der verschiedenen Definitionen abgeleitet hat, fasst er wie folgt zusammen: l Kultur ist ein Ausdruck der Personalität des Menschen, die auf seiner Freiheit zur autonomen Lebensgestaltung beruht. l Die Person reift zur Persönlichkeit, wenn sie sowohl ihre Anlage zur Individualität als auch zur Sozialität entfaltet. l Der Wert eines Kulturobjekts muss an seinem Beitrag zur Förderung der personalen Kultur der Mitglieder einer kulturellen Gemeinschaft gemessen werden. l Leitkultur ist eine Kultur, die uns in die Zukunft leiten soll. Der rückwärts gewandte Traditionalismus ist dafür ungeeignet; nur das ideale Ziel der einen Menschheitskultur sollte uns leiten. Thesen des Autors: These 1: Eine zu weit gefasste Definition der Kultur läuft Gefahr, für macht-politische oder ökonomische Interessen instrumentalisiert zu werden. These 2: Die Bestimmung einer Kultur des deutschen Volkes, einschließlich einer Abgrenzung von der Zivilisation, ist ohne Einbettung in die abendländische Kultur und ohne Verankerung in die anthropologische Grundlage von Kultur nicht möglich. These 3: Der Mensch hat die zwar beschränkte, aber dennoch fundamentale Freiheit zu einem selbstbestimmten (autonomen) Lebensentwurf, der auch sein Verhältnis zum Guten, zum Schönen und zum Wahren umfasst. These 4: Die Person reift zur Persönlichkeit, wenn sie eine Harmonie aller Seelenkräfte erreicht hat, und zwar sowohl im Bereich der Individualität als auch der Sozialität. Diesen Reifegrad kann man auch als Bildung oder als Kultiviertheit bezeichnen, insofern ist der Begriff der Persönlichkeit als Reife-zustand der subjektiven Kultur zu verstehen. These 5: Kultur wird erst möglich, weil der Mensch die Freiheit hat, die Richtung seines Lebenswegs selbst zu bestimmen. Im Rahmen dieser Autonomie (Selbstgesetzlichkeit) entscheidet er selbst, was er für wahr, für schön und für gut hält. These 6: Die objektive Kultur ist eine Brücke zwischen der personalen Kultur von Kulturschaffenden und der personalen Kultur der Mitglieder einer größeren Gruppe. Der Kulturschaffende muss in seinem Kulturobjekt etwas von seinem Lebensentwurf zum Ausdruck bringen, das vom Betrachter in den eigenen Lebensentwurf integriert werden kann. These 7: Nur ein wandelbarer und anpassungsfähiger Kult bleibt lebendig und kann der Förderung der personalen Kultur dienlich sein. Die Vereinnahmung von Kult und Brauchtum durch reines Geschäftsinteresse führt zum Verlust von Kultur. These 8: Die Sprachfähigkeit (langage) ist ein Element der Natur, nicht der Kultur. Die gesprochene Sprache (parole) ist ein Element der personalen Kultur. Die Volkssprache (langue) ist ein Element der objektiven Kultur. Die Weltansicht, die jeder Sprache zu Grunde liegt, beeinflusst das Welt- und Menschenbild der Sprachteilnehmer. These 9: Selbsterziehung beginnt nach der Geburt und ist beim Erwachsenen das Bestreben, den autonomen Lebensentwurf in der Selbstregulierung des Verhaltens zur Geltung zu bringen. Die Fremderziehung, also die Vermittlung von Erfahrung, Wissen und kulturellen Techniken, ohne Einbettung in die Entfaltung der Persönlichkeit ist unfruchtbar und letztlich inhuman. These 10: Sowohl die subjektive Kultur als auch die objektive Kultur sind Akte, die zwar der personalen Struktur des Menschseins entspringen und stets Auswirkungen auf die Art und Weise des Zusammenlebens in der Gemeinschaft haben, aber die Freiheit zur autonomen Lebensgestaltung ist nicht absolut, sondern durch die bestehenden gesellschaftlichen und ökonomischen Verhält-nisse beeinflusst und ein geschränkt. These 11: Der Wert eines Elements der objektiven Kultur ist in erster Linie daran zu messen, ob die personale Kultur des Empfängers gefördert wird und so zur Reifung der Persönlichkeit beiträgt. These 12: Alle sich bietenden Chancen zum Zusammenwachsen von Kulturen ohne Substanzverlust müssen genutzt werden. Es muss eine Offenheit geben für den Fall, dass heute vielleicht noch unbekannte Entwicklungen die Einheit der Kulturen in greifbare Nähe rücken. Schlussthese: Kultur ist ein Ausdruck der Personalität des Menschen, die auf seiner Freiheit zur autonomen Lebensgestaltung beruht. Die Person reift zur Persönlichkeit, wenn sie sowohl ihre Anlage zur Individualität als auch zur Sozialität entfaltet. Der Wert eines Kulturobjekts muss an seinem Beitrag zur Förderung der personalen Kultur der Mitglieder einer kulturellen Gemeinschaft gemessen werden. Eine bestehende objektive Kultur bleibt nur lebendig, wenn sie sich als Weg zwischen Bewahrung und Anpassung begreift, der das Ideal der einen Menschheitskultur zum Ziel hat. Leitkultur ist eine Kultur, die uns in die Zukunft leiten soll. Der rückwärts gewandte Traditionalismus ist dafür ungeeignet; nur das ideale Ziel der einen Menschheitskultur sollte uns leiten.

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Autor Wollscheid, Karl H
ISBN 978-3-937231-98-3
Erscheinungstermin 03.08.2005
Auflage 1. Auflage, 1., Aufl.
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