Grundlagen für die abfallarme Durchführung von Grossveranstaltungen unter besonderer Berücksichtigung des Kundenbereichs der Verpflegung
Grossveranstaltungen sind stets eine außergewöhnliche Situation. Sie stellen an die Ver- und Entsorgung spezifische Anforderungen, die in der Region im Alltag nicht auftreten. Ganz spezifisch ist dies im Bereich der Verpflegung zu sehen, aus dem bei den Großveranstaltungen die überwiegende Abfallmenge herrührt. Eine nähere Betrachtung zeigt die enge Verknüpfung möglicher Verwertungssysteme für die anfallenden Abfälle mit den eingesetzten Versorgungssystemen. Die Art und Weise, wie Speisen und Getränke dargeboten werden, beeinflusst direkt die Abfallmengen und die Verwertungsschiene.
Ein weiterer Punkt, der die Verwertung von Abfällen aus Großveranstaltungen schwierig erscheinen lässt, ist, dass die Besucher aus einem bestimmten Interesse heraus an Veranstaltungen teilnehmen, z.B. Besuch eines Fußballspieles. Sie sind deshalb kaum bereit, sich mit den abfallwirtschaftlichen Fragestellungen zu beschäftigen, die aus ihrem Handeln erwachsenen. Die Grossveranstaltung ist somit nicht nur ein außergewöhnliches Ereignis, weil lokal viele Menschen eine begrenzte Zeit zusammenkommen, sondern auch, weil die Situation mental ausserhalb des Alltages steht.
Gerade dies erschwert abfallwirtschaftliche Maßnahmen auf Grossveranstaltungen, die über das reine Entsorgen hinausgehen, zumal sich Großveranstaltungen wie zum Beispiel ein Sportereignis und ein Kirchentag stark unterscheiden können.
Auf diese Fragen geht die vorliegende Arbeit ein. Es wird untersucht, wie sich Grossveranstaltungen einordnen lassen und welche Versorgungstechniken im Hinblick auf die folgende Abfallentsorgung und -Verwertung positiv zu bewerten sind. Diskutiert werden Mehrweg- und Einwegsysteme mit all ihren Schwächen und Stärken. Der Autor führt aber eine weitere Variante hinzu: Einweggeschirr aus biologisch abbaubaren Materialien. Dies erlaubt eine gemeinsame Verwertung von Essensresten und Geschirr und damit eine einfache Trennung von Glas und Metallen. Die Bedeutung dieser Betrachtung liegt in der Erprobung im Feldversuch und den umfangreichen Erhebungen über die Akzeptanz unterschiedlicher Systeme im Verlauf von Grosveranstaltungen.
Herausgenommen sind neue Ver- und Entsorgungsansätze, Erfahrungen aus den Feldversuchen und praxisnahe Handlungsanweisungen für Veranstalter von Großereignissen bis hin zur Bewertung der rechtlichen Rahmenbedingungen. Für jeden, der abfallarm und mit einer hohen Verwertungsquote eine Veranstaltung plant, sollte dieses Buch Pflichtlektüre werden.
Herausgeber:
Bauhaus-Universität Weimar
Professur für Abfallwirtschaft
Prof. Dr.-Ing. habil. Werner Bidlingmaier (Lehrstuhlleiter)
Coudraystraße 7
99421 Weimar
http://www.uni-weimar.de/Bauing/abfallw/
Universität Stuttgart
Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft
Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft
o. Prof. Dr.-Ing. Martin Kranert
Bandtäle 2
70569 Stuttgart
http://www.iswa.uni-stuttgart.de/afw/