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Band 2. aus der Reihe "Beiträge zur Landschaftsforschung"
Herausgegeben von Universitätsdozent Dr. rer. nat. habil. Karsten Grunewald und Staatsminister a. D. Prof. Dr. Karl Mannsfeld
246 Seiten. 2005. DIN A5. Mit zahlreichen (farbigen) Abbildungen.
Preis: 38,00 Euro. ISBN 3-938807-00-8.
RHOMBOS-VERLAG, Berlin
Gemeinsamer Abschlussbericht zum Huminstoff-Projekt "Bilaterale Untersuchungen und modellgestützte Prognosen von Huminstoffeinträgen in Oberflächengewässer aufgrund
veränderter Ökosystemzustände und deren Relevanz für die Trinkwasserproduktion
Das diesem Bericht zugrunde liegende Vorhaben wurde mit Mitteln des Bundesministerium für
Bildung und Forschung unter den Förderkennzeichen 02WT0171 und 02WT0172 gefördert.
Weitere Geldgeber:
DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH
Südsachsen Wasser GmbH
Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz GmbH
Landestalsperrenverwaltung Sachsen
Talsperrenbetrieb des Landes Sachsen Anhalt
Arbeitsgemeinschaft der Trinkwassertalsperren Deutschlands (ATT)
Inhalt:
Der klimatisch und anthropogen gesteuerte wasser- und stoffhaushaltliche Wandel in Landschaftsökosystemen kann bisher wissenschaftlich nicht befriedigend erfasst und beschrieben werden. Für die Untersuchungsgebiete werden jedoch bereits relativ klare Szenarien prognostiziert, zu welchen besonders zählen:
eine Erwärmung, verbunden mit einer Niederschlagsabnahme in Nordsachsen sowie eine Zunahme im West-Erzgebirge,
mehr CO2 und veränderte Aerosole in der Atmosphäre,
veränderte Extrema: Zunahme Hitze-/ Dürreperioden, Niederschlagsdefizite in der Vegetationsperiode,
Verschiebung der Schneeschmelze (früher, häufiger), Zunahme der Temperatur- und Niederschlagsvariabilität, der Naturkatastrophen u.a.,
Fortführung des Waldumbaus und der Kalkungsmaßahmen,
Weiterführung der Programme zur Revitalisierung der (degradierten) erzgebirgischen Moore.
Die Ökosysteme müssen somit enorme Anpassungsleistungen an die veränderten Bedingungen leisten. Rückkopplungseffekte zum Klimawandel und den Änderungen der Immissionen und Landnutzung sind noch relativ unklar. Für die Wasserwirtschaft sind Menge und Qualitätsmerkmale der Zuflüsse bzw. des Rohwassers entscheidend für zukünftige Bewirtschaftungsstrategien. Die steigenden Konzentrationen organischer Substanzen und des Phosphors wirken sich nachteilig auf die Rohwasserqualität und damit die Trinkwasseraufbereitung aus.
Insgesamt beinhaltet die Thematik erhebliches Konfliktpotenzial in Einzugsgebieten von Trinkwassertalsperren, v.a. mit hohem Mooranteil (Wasserwirtschaft-Forst-Naturschutz-Tourismus). Eine Abwägung von Handlungsoptionen, Investitionen und Restriktionen auf Basis von Modellrechnungen, Kosten-Nutzen-Bilanzen sowie Risikobewertungen sind unbedingt notwendig (Wiedervernässung von Feuchtgebieten, Hochwasserschutz, Grabenberäumung, Huminstoff- und P-Eintragsminimierung, Technologien der Trinkwasseraufbereitung etc.). Maßnahmen müssen soweit möglich an den Ursachen und Folgen ansetzen.
Mit dem BMBF-Forschungsprojekt Huminstoffeinträge in Oberflächengewässer im Erzgebirge konnten Grundlagen geschaffen werden, auf die weiterführende Untersuchungen aufbauen können.